ÖPNV-Konzept
Die ÖPNV-Angebotsplanung bewegt sich in unterschiedlichen strukturellen Umfeldern. Die Bedingungen und somit auch die Anforderungen sind in städtischen Räumen oder wachsenden Stadt-Umland-Regionen völlig andere als in ländlichen Räumen mit hohen Motorisierungsgraden und Bevölkerungsrückgang sowie mit einer altersstrukturellen Entwicklung zugunsten der Einwohner im Nacherwerbsalter.
In den verdichteten Räumen bestehen die Hauptzielstellungen in der Gewinnung von Fahrgästen für den ÖPNV und der Beeinflussung des Modal Split zugunsten des ÖPNV, um damit Umweltschutzziele und eine Reduzierung der Straßenverkehrsdichte zu erreichen. Hier werden zunehmend auch innovative Antriebskonzepte interessant.
In den ländlichen Räumen dagegen besteht die Hauptzielstellung in der Sicherung eines finanzierbaren Mindestangebotes an öffentlicher Mobilität über den Schülerverkehr hinaus, als wesentliches Element der Daseinsvorsorge und der Lebensfähigkeit dieser Räume.
Die entsprechend geeigneten Angebotskonzepte unterscheiden sich somit erheblich.
Für die verdichteten Räume geht es in der Regel um Angebotsverdichtungen, verbesserte Erschließung der Teilflächen, Verlängerungen der Betriebszeiten, Wochenendangebote sowie eine verbesserte Abstimmung der Angebote der beteiligten Verkehrsträger, um Synergieeffekte durch gute Verknüpfungen zu erreichen.
Für ländliche Räume setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass eine Konzentration der konventionellen Linienverkehre (neben dem Schülerverkehr) auf die Verkehrsachsen erfolgen muss, während die dünn besiedelten Achsenzwischenräume nur mit Unterstützung bedarfsgesteuerter, flexibler Angebote hinreichend und finanzierbar versorgt werden können (siehe weiter bei „Planung flexibler, bedarfsgesteuerter Angebotssysteme“).